Computer-Kenntnisse in der Krise

Die Tatsachen sprechen für sich: Im Jahr 2021 hatte die überwiegende Mehrheit der Tansanier keinen Zugang zu einem Computer. Das bedeutet, dass nur eine relativ kleine Zahl von Menschen – in der Regel die besser Situierten mit höherer Bildung und höherem Lebensstandard – den Umgang mit Hard- und Software gelernt hat.

Auch wenn immer mehr Menschen einen Computer anschaffen, so ist das Wachstum doch nur sehr langsam. Viele, die eigentlich einen PC brauchen, können sich ihn gar nicht leisten. Lebensmittel, medizinische Versorgung und Schulbildung für die Kinder haben absolute Priorität. Bleibt noch etwas Geld übrig, müssen sie oft noch einem in Not geratenen Verwandten helfen.

Statistik
Haushalte mit Computer, links in städtischen, rechts in ländlichen Gebieten.
Blau: nein, keinen Computer / orange: ja, besitzt einen Computer / grau: jemand anderes im Haushalt hat einen Computer / gelb: weiß nicht (www.statista.com)

Aber auch vielen von denen, die einen Computer haben, fehlt es an Routine im Umgang mit den Apps oder dem organisieren der Daten.

Hilfe muss in wenigstens zwei Bereichen ansetzen: Erstens auf der Ebene der Schulbildung. Nach meinen Beobachtungen hier im Umfeld von Lindi und zum Teil auch in Dar es Salaam fehlt es vielen Schulen an funktionierender Hardware und einem Ausbildungskonzept. In den Grundschulen fehlt es meist an allem, Hard-, Software, Lehrer. In den Sekundarschulen und Highschools ist die Ausrüstung zum Teil vorhanden, kann aber oft nicht unterhalten werden. Privat- und Prestige-Schulen sind aufgrund ihrer besseren Finanzlage eher in der Lage, für eine gute Computerausbildung zu sorgen.

Gezielte Projekte an ausgewählten Schulen durch Bereitstellung von Ausrüstung, zusammen mit Fachkräften zur Ausbildung von Lehrern, könnten hier die Lage erheblich verbessern.

Zweitens, auf der Ebene der Erwachsenenbildung. Insbesondere Mitarbeiter von Non-Profit-Organisationen brauchen hier Training im Umgang mit komplexer Software wie z.B. Office Suiten, in Business-Organisation, Internet und Medien. Effizienz wird auch hier immer wichtiger und entscheidet mit, welchen Platz der Einzelne oder das Unternehmen im Markt einnimmt.

Letzten Endes ist es auch wieder eine Sache des Geldes, wie sich Unternehmen aufstellen können, insbesondere in strukturschwachen Regionen wie beispielsweise Lindi. Damit aber Finanzhilfen nachhaltig eingesetzt werden, braucht es Fachleute in den Bereichen Business-Organisation, Computer, Öffentlichkeitsarbeit und Medien. Hilf mit, schau Dich nach einem passenden Projekt um und komm. Wenn Du nicht gehen kannst, hilf mit, dass jemand anderes kommen kann!

Computertraining
Erwachsenenbildung am Computer in Strukturschwachen Regionen absolut notwendig.

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