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Abenteuer Straße
Artikel: Alexander Breitenbach | Fotos: Evelyn Breitenbach

Elefantenrennen
Der Radfaher mit seinen ca. 70 kg Holzkohle auf dem Gepäckträger schiebt sein Rad den Berg hoch. Nur ganz langsam kommt er voran. Der mit Zement beladene LKW zieht im Schritt-Tempo an ihm vorbei. Viel Abstand ist nicht. Dem blauen Lastwagen geht das zu langsam und überholt. Ich häng mich dran...

Die Fernstraßen Tansanias, die ich gefahren bin, sind in einem allgemein guten Zustand. Ich muss aber auf Schlaglöcher aufpassen. Die tauchen unvermittelt auf und es kommen immer neue dazu. In der Regenzeit wäscht der Regen die Löcher noch aus und sie werden dann 10 bis 15 cm tief. Wenn dann noch eine Pfütze drüber steht, siehst Du das Loch nicht und rauschst durch. Das gibt einen heftigen Doppelstoß. Das ist mir passiert. Mit 70. Das Wasser aus dem Loch war anschließend bei mir auf der Windschutzscheibe.
Die Verkehrsteilnehmer selbst bieten auch viele Überraschungen.

Wir haben gesehen, wie Drei-Meter-Kantholz, oder ein Einbaum-Boot, oder ein Motorrad auf einem Motorrad transportiert wurden. Nicht längs - sondern quer! Bei Nacht gibt es bei Motorrädern folgende LIchtkombinationen:
- Licht ist in Ordnung
- Rücklicht geht, Scheinwerfer nicht.
- Scheinwerfer geht, Rücklicht nicht.
- kein Licht funktioniert, Warnblinkanlage ist an.
- überhaupt kein Licht ist an.
Lastwagenfahrer sind in der Regel sehr kooperativ, ihre oft schwer beladenen Fahrzeuge haben aber Mühe, lang gezogene Steigungen zu überwinden. Manchmal geht nur es im Schritttempo vorwärts, manchmal bleiben sie einfach stehen.
Fernbusse sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Die überholen an den unmöglichsten Stellen. Gleichgültig in welcher Fahrtrichtung man unterwegs ist, man macht sich besser so dünn wie es geht.

Wie man's aber nimmt, ich selbst fahre ja auch nicht fehlerfrei und ich bin froh, dass schon öfter ein Schutzengel auf der Stoßstange mitgefahren ist. Wir sind auch auf der Straße auf Gottes Gnade angewiesen.