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Dar es Salaam - Stadt der Gegensätze
Artikel: Alexander Breitenbach | Fotos: Alexander Breitenbach

Landeanflug
Nur weiße Lichter auf dem ansonsten schwarzen Grund - beim Landeanflug schon sah Dar es Salaam anders aus als Städte wie Berlin, Manila oder New York, wo die Straßenlaternen gelbes Licht auf die Straßen warfen. Erst später erfuhr ich, dass es in vielen Vierteln von Dar keine Straßenlaternen gibt und die weißen Lichter, die wir sahen, war schlichtweg die Hausbeleuchtung.

The Kigamboni Ferry

Der kürzeste Weg vom Süden zur Innenstadt kreuzt die Hafeneinfahrt mit der Fähre
Die Gegensätze sind zum Teil heftig. Da gibt es Gebäude aus der Kolonialzeit neben hochmodernen Wolkenkratzern. Nicht weit weg davon sieht die Stadt weitaus "nüchterner" aus. Viele Häuser, die schon lange keine Renovierung gesehen haben; Läden, in denen sich schwarzer Staub auf Kabeln und Mauervorsprüngen abgesetzt hat. Neben einer nackten Lampe dreht sich ein verstaubter Deckenventilator. Es lässt sich schwer einschätzen, wie lange der letzte Anstrich zurückliegt, denn die Dinge altern hier weitaus schneller als an anderen Orten.

Moderne trifft Kolonialzeit

Versteckt gelegenes Hotel
Wenn man nicht genau weiß, wo was zu finden ist, man findet es einfach nicht. Google Maps ist oft keine Hilfe.


Straßen im Stadtzentrum
Die Menschen jedenfalls sind weit weg von aller Tristesse. Sie lachen über Witzeleien, sprechen über Familie, Gott und die Welt. Sie interessieren sich für Politik, ach ja: und für Fußball.

Kleiner Laden am Straßenrand
Es gibt unendlich viele Läden in der Stadt. Das Spektrum reicht vom klimatisierten Fachgeschäft bis hin zum Holztisch mit Wellblechdach als Regen- und Sonnenschutz. In der Regel ist jedes Geschäft streng spezialisiert. Ein Elektronik-Gchäft verkauft nur Unterhaltungselektronik und ein Computerladen nur Computer und Zubehör. Eine DVD bekommt man aber nur im Schreibwarenladen. Das muss man wissen.
Das Treiben ist ruhig bis emsig, aber Stress gibt es hier nicht. Man wird fast überall freundlich begrüßt und bedient, und eine kleine Unterhaltung gehört zum guten Ton.
In den meisten Läden sind die Preise verhandelbar, und auch in den größeren Geschäften lässt sich mit etwas Glück ein kleiner Rabatt aushandeln.

Einige Einkaufszentren und Supermärkte im westlichen Stil gibt es, die sind aber einem zahlungskräftigerem Publikum vorbehalten. Es ist auch mal schön, hier einzukaufen, aber den eigentlichen "Einkaufskick" bekommt man in Straßen wie der Uhuru Street und im Stadtviertel Kariakoo.

Makumbusho Village Museum
Makumbusho Village Museum ist sehr aufschlussreich. Dort werden Hausbau und Zusammenleben verschiedener tansanischer Volksgruppen anschaulich gezeigt und erklärt. Und auch hier werden die starken Gegensätze, die man in Dar es Salaam findet, anschaulich.