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Dar es Salaam - Stadt der Gegensätze

Artikel: Alexander Breitenbach  |  Fotos: Alexander Breitenbach

Dar es Salaam

Landeanflug

Nur weiße Lichter auf dem ansonsten schwarzen Grund - beim Landeanflug schon sah Dar es Salaam anders aus als Städte wie Berlin, Manila oder New York, wo die Straßenlaternen gelbes Licht auf die Straßen warfen. Erst später erfuhr ich, dass es in vielen Vierteln von Dar keine Straßenlaternen gibt und die weißen Lichter, die wir sahen, war schlichtweg die Hausbeleuchtung.

Dar es Salaam, Ferry and Harbor

The Kigamboni Ferry

"Dar es Salaam" klingt für mich nach "Tausend und eine Nacht" und gar nicht so nach Ostafrika. Die Stadt, die mit geschätzt 7 Millionen Einwohnern die größte Tansanias und die sechstgrößte des Kontinents ist, wurde 1866 vom ersten Sultan Sansibars gegründet. Der Name der Stadt heißt "Haus des Friedens". Seit der Gründung, durch die deutsche Kolonialzeit und das britische Protektorat hindurch bis in die Unabhängigkeit spielt die Stadt eine große Rolle und ist auch heute noch das wirtschaftliche, infrastrukturelle und kulturelle Zentrum Tansanias.  Wenn man etwas an anderen Orten des Landes nicht findet, in Dar es Salaam bekommt man es, wenn man weiß, wo man suchen muss. 
Ship and Ferry

Der kürzeste Weg vom Süden zur Innenstadt kreuzt die Hafeneinfahrt mit der Fähre

Die Gegensätze sind zum Teil heftig. Da gibt es Gebäude aus der Kolonialzeit neben hochmodernen Wolkenkratzern. Nicht weit weg davon sieht die Stadt weitaus "nüchterner" aus. Viele Häuser, die schon lange keine Renovierung gesehen haben; Läden, in denen sich schwarzer Staub auf Kabeln und Mauervorsprüngen abgesetzt hat. Neben einer nackten Lampe dreht sich ein verstaubter Deckenventilator. Es lässt sich schwer einschätzen, wie lange der letzte Anstrich zurückliegt, denn die Dinge altern hier weitaus schneller als an anderen Orten.

Dar Stadtansicht

Moderne trifft Kolonialzeit

Hotel Salaam

Versteckt gelegenes Hotel

Wenn man nicht genau weiß, wo was zu finden ist, man findet es einfach nicht. Google Maps ist oft keine Hilfe.

Streetview Dar es Salaam
Kreuzung Dar es Salaam

Straßen im Stadtzentrum

Die Menschen jedenfalls sind weit weg von aller Tristesse. Sie lachen über Witzeleien, sprechen über Familie, Gott und die Welt. Sie interessieren sich für Politik, ach ja: und für Fußball.

Modeshop

Kleiner Laden am Straßenrand

Es gibt unendlich viele Läden in der Stadt. Das Spektrum reicht vom klimatisierten Fachgeschäft bis hin zum Holztisch mit Wellblechdach als Regen- und Sonnenschutz.  In der Regel ist jedes Geschäft streng spezialisiert. Ein Elektronik-Gchäft verkauft nur Unterhaltungselektronik und ein Computerladen nur Computer und Zubehör. Eine DVD bekommt man aber nur im Schreibwarenladen. Das muss man wissen.


Das Treiben ist ruhig bis emsig, aber Stress gibt es hier nicht. Man wird fast überall freundlich begrüßt und bedient, und eine kleine Unterhaltung gehört zum guten Ton.


In den meisten Läden sind die Preise verhandelbar, und auch in den größeren Geschäften lässt sich mit etwas Glück ein kleiner Rabatt aushandeln.

Slipway

Einige Einkaufszentren und Supermärkte im westlichen Stil gibt es, die sind aber einem zahlungskräftigerem Publikum vorbehalten. Es ist auch mal schön, hier einzukaufen, aber den eigentlichen "Einkaufskick" bekommt man in Straßen wie der Uhuru Street und im Stadtviertel Kariakoo.

Makumbusho

Makumbusho Village Museum

Makumbusho Village Museum ist sehr aufschlussreich. Dort werden Hausbau und Zusammenleben verschiedener tansanischer Volksgruppen anschaulich gezeigt und erklärt. Und auch hier werden die starken Gegensätze, die man in Dar es Salaam findet, anschaulich.