Afrikanische „Melancholie“

Landstraße – kein Mensch zu sehen. Plötzlich taucht jemand auf, eine Frau, die Feuerholz nach Hause trägt, ein Farmer, der einen Sack mit Sonnenblumenkernen zur Ölpresse fährt. Aufgewirbelter Staub, die Schritte der Frau und das Motorengeräusch verklingen in der Ferne. Es ist wieder Ruhe.
Manchmal sind mehr Menschen auf der Straße: Frauen, Männer, Alte, Junge, zu Fuß, mit dem Rad, dem Motorrad, Auto, Bus. Das Leben hier auf dem Land entwickelt seine eigene Dynamik. Es erscheint unglaublich langsam, aber die Menschen sind auch sehr flexibel. Oft kommen Dinge dazwischen. Das Auto blieb liegen und die Ladung Sonnenblumenkerne kommt erst zu Geschäftsschluss an der Öl-Presse an. Man disponiert um und improvisiert eine Übernachtung.
Der Afrikaner sagt: „Der Weiße Mann hat die Uhr, wir haben die Zeit.“ Das begegnet mir immer wieder und wir können aus dieser Gelassenheit lernen, den gelassen sein heißt hier nicht unzuverlässig sein.
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